Pressebericht zum Kunstrasen

Pressebericht zum Kunstrasen

Nächster Schritt für Kunstrasen der SV 07 Bischofsheim getan

Der Bischofsheimer Bauausschuss ebnet den Weg für den geplanten Platz des Vereins, indem er für die Neuordnung von Flächen im Bebauungsplan votiert.

Von Bernd Diefenbach  – 11.12.2020 Mainspitze/AZ

BISCHOFSHEIM – Der nächste Schritt für den geplanten Kunstrasenplatz der Sportvereinigung (SV) 07 Bischofsheim ist getan: Der Ausschuss für Kultur, Umwelt, Bauen und Soziales (Kubus) hat einstimmig für die nötige Neuordnung der Erschließungsflächen im Bebauungsplan „Ginsheimer Landstraße“ votiert. Davon betroffen ist eine Grundstücksfläche von 110 Quadratmeter und eine 450 Quadratmeter große Teilfläche.

Udo Rosenthal, Vorstandssprecher der SV 07, informierte die Ausschussmitglieder über das Projekt auf dem Vereinsgelände in der Ginsheimer Landstraße. Der Traditionsverein benötige einen Kunstrasenplatz, weil er sonst seine Basis von rund 200 Jugendlichen verlieren werde. Der Verein, der auch Sozialarbeit für die Gemeinde leiste, könne die Jugendlichen auf Dauer nicht mehr auf dem Hartplatz trainieren lassen. „Wir sind die letzte Gemeinde im Kreis ohne Kunstrasenplatz“, bedauerte Rosenthal.

Die Finanzierung der Sportstätten sei nur möglich, indem der Verein Gelände verkaufe. Im Süden sei eine Fläche von 4500 Quadratmeter und im Norden eine Fläche von 1500 Quadratmeter betroffen.

Auf der künftigen Fläche des zu bebauenden Grundstücks werde es eine Dachhöhe von 7,5 Meter, eine Dachbegrünung sowie genug Parkplätze geben. Rosenthal zufolge soll Kleingewerbe mit Lager, Büros und Verkaufsflächen realisiert werden – und zwar ausschließlich. Es werde weder Wohnbebauung noch Spielsalons noch Logistikfirmen geben. Es sind zudem Rosenthal zufolge bereits ein Lärmschutz- und ein hydrogeologisches Gutachten erstellt worden. Auch der Artenschutz sei berücksichtigt worden: Die Zauneidechse im nördlichen Bereich des Geländes werde umgesiedelt. Rosenthal hob hervor, dass es ungewöhnlich sei, dass ein gemeinnütziger Verein einen Bebauungsplan aufstelle.

Im Februar 2021 soll der Bebauungsplan im Kubus beraten werden und im April in Kraft treten. Bei einer Mitgliederversammlung der SV 07 am 1. März soll der Verkauf der Grundstücke beschlossen werden. Auch eine alte Baulast aus dem Jahr 2002 müsse gelöscht werden, dazu gab es bereits Gespräche mit dem Gemeindevorstand. Später sei noch eine weitere Baulast aus dem Jahr 1982 aufgetaucht. Die Gemeinde habe vor fast 40 Jahren die Sportanlage gebaut, doch es gab keine Parkplätze. Die SV 07 stellte dann Parkplätze bereit, damit die Sportanlage entstehen konnte. 69 Parkplätze wurden mittels der Baulast auf dem Gelände der SV 07 „nachgewiesen“. Der Parkplatz, wie er derzeit ist, sei erst im Jahr 1982 entstanden.

Laut Rosenthal werden im Januar 2021 die Zuschüsse für den Kunstrasenplatz beantragt. Die SV 07 erhoffe sich solche von Land und Kreis, die Gemeinde sei bewusst nicht gefragt worden. Nach Angaben von Rosenthal soll im Februar die Flutlichtanlage umgebaut werden. Von Juni bis August soll das Kunstrasenfeld angelegt, im Herbst der Platz eröffnet werden.

Der Platz könne 15 Jahre lang genutzt werden. Rosenthal zufolge betragen die Kosten     830 000 Euro, allein das Kunstrasenfeld koste 650 000 Euro. Der Grundstücksverkauf bringe  600 000 Euro ein. Die Gesamtzuschüsse belaufen sich auf 231 000 Euro, also nur 27 Prozent. Woanders würden Vereine mit bis zu 80 Prozent gefördert, doch die SV 07 wisse um die schwierige Finanzlage der Gemeinde. Bürgermeister Ingo Kalweit (CDU) antwortete, dass die Gemeinde den Kunstrasenplatz aus Etatmitteln mit 160 000 Euro unterstützt habe.